Dachloggia

Die meisten Dachwohnungen haben nach Ansicht ihrer Mieter einen gravierenden Fehler: Sie haben keinen Balkon und häufig genug nur kleine Fenster. Der Wunsch nach mehr Licht und einem Zugang zu frischer Luft ist daher verständlich. Zumindest im Fall einer Eigentumswohnung oder eines Eigenheims mit Dachausbau kann man das ändern, denn eine Dachloggia kann man nachträglich einbauen. Bei Eigentumswohnungen kann allerdings das Dach samt dem Boden Gemeinschaftseigentum sein - dies muss berücksichtigt werden. Unter Umständen muss man die Eigentümergemeinschaft vor dem Umbau um Erlaubnis fragen.

Unter einer Dachloggia versteht man einen Balkon oder eine Terrasse, die in die Dachfläche eingebaut wird. Man nennt sie auch Negativgaube, weil sie im Unterschied zur traditionellen Gaube nicht nach außen, sondern nach Dachloggiainnen gebaut wird. Mit einer Negativgaube oder Dachloggia kann man die Wohnqualität einer Dachwohnung erheblich erhöhen. Zu beachten ist aber, dass man beim Bau einer Dachloggia den Anforderungen der jeweiligen Landesbauordnungen nachkommen muss. Hier werden vor allem Fragen hinsichtlich der Anforderungen an Brandschutzvorschriften, des Dämmung, des Feuchtigkeits- und Schimmelschutzes, der Drainage und Wasserableitung und der Baugestaltung insgesamt wichtig. Viele Bebauungspläne untersagen Dachloggias - logiabeispielsweise in Reihenhaussiedlungen. Andere legen klar fest, wie sie auszusehen haben oder welche Sicherheits- und Baumaßnahmen sie zu erfüllen haben. Die meisten Dachloggias sind nicht allzu groß - aber dafür sehr schön. Man kann nämlich vollkommen ungesehen von anderen die Sonne genießen, weil das Dach links und rechts zudringliche Blicke fernhält. Man selbst genießt allerdings einen unverstellten Ausblick.

Beim Bau einer Dachloggia werden zahlreiche Fragen wichtig. Im Unterschied zum Balkon, der mittels einer in die Wand eingelassenen Beton-Bodenplatte der Wandfläche vorgebaut wird, ist die Dachloggia versenkt, also quasi innerhalb des Wohnraumes bzw. der Hausflucht angelegt. Folglich sind alle darunter liegenden Räume in besonderem Maße vor eindringender Feuchtigkeit zu schützen. Dies gilt auch dann, wenn die Dachloggia teilweise oder ganz überdacht wird. Ein Sonderfall wäre, die Dachloggia mit einer nach außen ragenden Gaube komplett zu überbauen und so in den Wohnraum einzugliedern. In diesem Falle wäre das Eindringen von Regen unwahrscheinlich. Der Fußboden einer Dachloggia, die nur teilweise oder gar nicht überdacht ist, muss aber bestimmten Kriterien genügen und auch die untere Türhöhe der Loggiatür berücksichtigen. Außerdem muss die sinnvolle Ableitung aller anfallenden Wassermengen durch Bodenabläufe und Regenrinnen eingeplant werden. Sobald sich eine Pfütze innerhalb der Dachloggia bildet, weiß man, dass man hier etwas falsch gemacht hat! Auch Fragen der Wärmedämmung und Isolation darunter liegender Räume werden wichtig, denn die Loggia liegt ja während aller Jahreszeiten im Freien, auch wenn sie an drei Seiten von Wänden umschlossen sein sollte.

Bei Neubauten sind all diese Fragen bereits vom Architekten und Bauherren gelöst worden. Beim Ausbau eines Dachgeschosses oder der nachträglichen Anlage einer Dachloggia können aber erhebliche Umbauarbeiten oder Investitionen nötig werden. Beim Neu-Ausbau eines Dachgeschosses unter Einplanung einer Dachloggia kann man alle notwendigen Dinge berücksichtigen und die dach-loggiagesamte Bauplanung, Wasserableitung und Isolation etc auf Dachloggiadie Dachloggia ausrichten. Möchte man allerdings einen bereits bestehenden Dachausbau abändern - beispielsweise bei einem ererbten Haus - um eine Dachloggia einzubauen, müssen meist auch die darunter liegenden Räume nachträglich angepasst werden. Je nach Lage der Dinge sind unterschiedliche Baumaßnahmen nötig oder werden amtlicherseits vorgeschrieben. Abdichtungen mit Gummigranulat-Bahnen werden hier zum Thema, die Druckfestigkeit von Dämmschichten muss geprüft und sinnvolle Drainagemöglichkeiten diskutiert werden. Die Frage, welche Fliesen und Bodenbeläge man auf den Boden der Dachloggia aufbringt und ob überhaupt, muss ebenso zum Thema gemacht werden wie die Türhöhe und die Frage, wie man das Eindringen von Regen- oder Schmelzwasser in die Wohnung verhindern kann. Ob man seine Dachloggia mit einer sie komplett umschließenden Gaube mit Fenstern überbaut oder nicht, ist eine weitere Frage. Zuweilen sind die Heizkörper, die häufig an der Außenwand montiert waren, umzusetzen, um eine Dachloggia an derselben Stelle anzulegen. Je nachdem, wie viele der anstehenden Arbeiten für die Planung und Konstruktion der Dachloggia man selber machen kann, werden die Kosten unterschiedlich hoch ausfallen.

Viele Fragen zum Thema sind bereits in Online-Bauforen gestellt und beantwortet werden - aber allgemein gültige Antworten wird man nur selten finden. Jedes Haus ist anders ausgestattet und angelegt und unterliegt anderen landesbaulichen Vorschriften. Es scheint also sinnvoll, einen Bauingenieur oder Architekten zu Rate zu ziehen, der die Planungen beaufsichtigt und zunächst einen Kostenvoranschlag und eine Bauplanung für die geplante Dachloggia erstellt.

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